12 % – 17 % – 70 % ? Auf die Mischung kommt es an!

Öffentlich geförderter Wohnungsbau

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat im Stadtrat am 27.09.22 nicht einheitlich abgestimmt. Bei der Frage, wie viel öffentlich geförderter Wohnungsbau im künftigen erweiterten Erftquartier „Schlachthof“ umgesetzt werden soll, gibt es in der Fraktion unterschiedliche Meinungen.

Worin wir uns einig sind:

  1. Wir wollen viel mehr geförderten Wohnungsbau in Euskirchen.

  2. Diesen wollen wir sowohl in der Innenstadt als auch auf den Ortsteilen.

  3. Bei allen Neubaugebieten und bei Nachverdichtungen muss die Stadt tätig werden; z.B. durch städtebauliche Verträge. Förderung über Zwischenerwerb wäre sicherlich die beste Lösung. Diese Entscheidung steht aber noch aus.

  4. Das alte Wohnungsbaugutachten nennt als Zielmarke 12 %. Unserer Meinung nach ist dies viel zu wenig. Das neue Gutachten steht noch aus. Wir denken, dass die Quote weit über 20 % liegen sollte, damit der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gedeckt ist.

Unser Ziel ist „Wohnen für alle“. Der Querschnitt unserer Gesellschaft sollte dort abgebildet sein; d.h.: Junge und Alte, Menschen mit und ohne Behinderung, einkom-mensarme und einkommensstarke Familien, Menschen mit und ohne Migrations-hintergrund, kinderreiche Familien, Alleinerziehende und Menschen, die alleine leben, Geflüchtete.

Die Sozialstruktur hat Auswirkungen auf das Miteinander. Wenn die Mischung einge-schränkt ist und sich auf einige wenige Gruppen konzentriert, hat dies Konsequenzen auf das Leben im Viertel. In diesem Quartier gibt es aber bereits 70 % öffentlich ge-förderten Wohnungsbau. Andererseits gab es bei der Diskussion um diesen Wohnbereich die Möglichkeit, in einem Teilbereich zusätzliche 17 % geförderten Wohnungsbau umzusetzen.

Die Frage ist, wie die Forderung nach mehr öffentlich gefördertem Wohnungsbau und die Forderung nach einem gemischten Wohngebiet gegeneinander abgewogen werden. Bisher sind bei der/jeder Aufstellung von Bebauungsplänen in Neubaugebieten unsere Forderungen nach Umsetzung von bezahlbarem Wohnraum stets an der Verweigerungs-haltung von CDU, FDP und AFD gescheitert. Wir werden uns natürlich weiterhin dafür einsetzen, dass es in Euskirchen mehr bezahlbaren Wohnraum gibt.