Änderungsanträge eingereicht

Die Grünen Euskirchen haben gestern mit Hilfe von zahlreichen Unterstützer*innen drei Änderungsanträge für das Grüne Bundestagswahlprogramm eingereicht. Mit diesen Anträgen wollen wir versuchen, im Kapitel "Intakte Umwelt für alle" auf die Gefahr von Massentierhaltung für unsere Gesundheit hinzuweisen und fordern auch konkrete Maßnahmen:

Die Grünen Euskirchen haben gestern mit Hilfe von zahlreichen Unterstützer*innen drei Änderungsanträge für das Grüne Bundestagswahlprogramm eingereicht. Mit diesen Anträgen wollen wir versuchen, im Kapitel "Intakte Umwelt für alle" auf die Gefahr von Massentierhaltung für unsere Gesundheit hinzuweisen und fordern auch konkrete Maßnahmen:

In Z.155 einfügen: Pestizide, Mineraldünger und Keime verschmutzen Gewässer und Böden.

Nach Z. 238 einfügen: Gülle aus Massentierhaltung ist stark durch Keime (MRSA, EHEC, Salmonellen, ESBL, Clostridien, ...) belastet, die durch Medikamentengaben auch noch zunehmend antibiotikaresistent sind. Die Gülle sollte daher nicht länger unbehandelt und ohne Kontrollen auf die Felder ausgebracht werden dürfen, da die Gesundheitsgefahr für uns Menschen durch die vermehrt auftretende Nutzung dieser Tierexkremente in Biogasanlagen noch zusätzlich massiv verstärkt wird.
Wir fordern, dass Gülle aus Massentierhaltung und die entsprechenden Gärreste aus Biogasanlagen nicht mehr unbehandelt und ohne Kontrollen auf die Felder ausgebracht werden dürfen. Wie es in den Niederlanden bereits erfolgreich praktiziert wird, muss es auch in Deutschland eine Hygienisierung von Gülle und Gärresten vor ihrer Ausbringung geben, um die Gesundheitsgefahren zu minimieren.

Nach Z. 324 einfügen: Durch die starke Kontrolle von Antibiotikaeinsätzen sorgen wir gleichzeitig für einen nachhaltigen Umwelt- und Menschenschutz. Die Gefährdung durch multiresistente Keime aus der industriellen Landwirtschaft darf nicht länger ignoriert werden.

Begründung:

Ein Aspekt, der im Zusammenhang mit der Massentierhaltung immer mehr an Bedeutung gewinnt, sollte unserer Meinung nach mit in das Kapitel Umwelt des Bundestagswahlprogramms aufgenommen werden:

In den ländlichen Regionen beobachten wir immer häufiger den Bau von Massentierhaltungsanlagen bei gleichzeitiger Betreibung von Biogasanlagen. Die in den Biogasanlagen herrschenden Temperaturen sind aber ein hervorragender Nährboden für Keime. Vor allem durch den Einsatz von Antibiotika ist die Gülle mehrfach stark belastet. Die Gefahr der explosionsartigen Vermehrung gefährlicher Keime (MRSA, EHEC, ELBC, Salmonellen, Clostridien, ...) wird bisher vom Gesetzgeber nicht berücksichtigt. In den Niederlanden wird die so belastete Gülle vor der Ausbringung auf die Felder hocherhitzt (hygienisiert) und kontrolliert. Durch die schwarz-gelbe Bundesregierung ist das Betreiben von Biogasanlagen mit keimbelasteten Tierexkrementen finanziell sogar besonders attraktiv („Güllebonus") geworden. Große Geldgeber wie das RWE investieren in hochsubventionierte Biogasanlagen, die ohne Hygienisierung und Kontrolle der Gülle zu tickenden Zeitbomben werden. Bei Ausbringung der Gärreste werden Menschen und Tiere in ihrer Gesundheit gefährdet.

Antragsteller: Dorothee Kroll, Guido Bachem, Sebastian Schubert

Unterstützer*innen:

Linda Bell, KV Euskirchen

Hans-Werner Ignatowitz, KV Euskirchen

Pia Paust-Lassen, KV Friedrichshain-Kreuzberg

Angelika Bückner, KV Vorpommern-Greifswald

Ulrich Chilian, KV Nordwestmecklenburg/Wismar

Verena Fuchslocher, KV Mannheim

Claudia Laux, KV Bernkastel-Wittlich

Jutta Paulus, KV Neustadt an der Weinstraße

Dr. Philipp Schmagold, KV Kiel

Theo Trösser, KV Euskirchen

Christian Hohn, KV Olpe

Detlef Kröger, KV Hamburg-Eimsbüttel

Andrea Piro, KV Rhein-Sieg

Hilde Klöckner, KV Lübeck

Dennis Richter, KV Kreisfrei-Berlin

Maximilian Plenert, KV Neukölln

Sören Dick, KV Euskirchen

Ruth Birkle, KV Karlsruhe-Land

Werner Winkler, KV Rems-Murr

Michael Rüpp, KV Soest

Manfred Lorentschat, KV Kloppenburg

Stephan Hofacker, KV Coesfeld

Markus Schöning, KV Lüchow-Dannenberg

Dr. Ines Advena, KV Münster

Annette Heppel, KV Neukölln

Jennifer Seeckts, KV Paderborn