Umwelt- und Planungsausschuss: Kein Zuschuss für die Anschaffung von Stoffwindeln

Im Sinne einer familienfreundlichen Politik sollte die Anschaffung von Stoffwindelpaketen mit einer einmaligen Zahlung von 50,- € pro Kind bezuschusst werden, um einen Anreiz für nachhaltiges Verhalten zu schaffen.

Gut 5.000 Mal muss ein Baby bzw. Kleinkind gewickelt werden, bevor es aus dem Windelalter heraus ist. Benutzt man hierfür Einwegwindeln, entsteht dadurch ein Berg von 1.000 Kilogramm – also einer Tonne – Müll, der über die Restmülltonne beseitigt werden muss. Nach Angaben des BUND macht das bis zu zehn Prozent des Restmüllaufkommens in vielen Gemeinden aus. Um diesen Müllberg zu vermeiden, bezuschussen bereits zahlreiche Kommunen – vor allem im süddeutschen Raum – die Anschaffung von Stoffwindeln. Dieses Modell wollten die Grünen auch in Euskirchen einführen. Im Sinne einer familienfreundlichen Politik sollte die Anschaffung von Stoffwindelpaketen mit einer einmaligen Zahlung von 50,- € pro Kind bezuschusst werden, um einen Anreiz für nachhaltiges Verhalten zu schaffen. Leider fand der entsprechende Antrag im Ausschuss für Umwelt und Planung keine Mehrheit – wohl auch aufgrund vollkommener Unwissenheit über die Handhabung der Windeln, deren (mehr oder weniger) fester Inhalt natürlich nicht über die Waschmaschine beseitigt, sondern über die Toilette entsorgt wird, und daher nicht zur befürchteten Geruchsbelästigung bis zum Waschen der Windeln führt. Bleibt zu hoffen, dass sich auch ohne Zuschussgewährung Familien mit dem Thema beschäftigen, sich dann für die – auf Dauer ohnehin kostengünstigere – Stoffwindelvariante entscheiden und somit Müll vermeiden.