Wir haben die Zukunft von unseren Kindern nur geborgt. Zum Bewusstsein dieses Gedankens gehört auch die Erkenntnis, dass Bildung Zukunft eröffnet und daher der freie Zugang zu Bildung eine zentrale Gerechtigkeitsfrage betrifft.

Schulen als ''Treibhäuser der Zukunft''  bieten für die Umsetzung dieser Ziele ausgezeichnete Möglichkeiten: Sie sollen nach unserer Meinung Raum und Zeit für Pflege und Schutz der Schüler_innen bieten und ein Lernklima gestalten, in dem die Zuwendung zu den verschiedenen Lerntypen umgesetzt wird.  

Aus diesen Gründen begrüßen Bündnis 90/Die Grünen ausdrücklich die Einführung einer Gesamtschule in Euskirchen. Diese Schulform (die übrigens historisch durchaus nicht neu ist) bietet ein Angebot für alle Kinder, die zuerst gemeinsam lernen sollen, um dann später verschiedene Richtungen einschlagen zu können. Die individuelle Verschiedenheit der Kinder wird eindeutig berücksichtigt und in verschiedenen Differenzierungsangeboten individuelle Förderung ohne Diskriminierung umgesetzt. Somit wirkt sie der (auch häufig anzutreffenden innerschulischen) Auslese entgegen. Gleichzeitig werden Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen nicht frühzeitig ausgegrenzt, und es werden Angebote bereitgestellt, sie in ihrer emotionalen und geistigen Entwicklung gezielt zu unterstützen. Die Anzahl der Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf steigt seit Jahren kontinuierlich. Dies bedeutet, dass die Gesamtschule mit ihrem impliziten Anspruch der Inklusion nicht einfach nur die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verfolgt, sondern auch Inklusion auf verschiedenen Ebenen voranbringen kann, um zum Beispiel durch die Verhinderung von Absonderung und Ausgrenzung der Entstehung von Frustration und möglicher Aggression vorzubeugen. Das Ganztagsangebot, bei dem es um mehr als nur  'Betreuung' geht, sondern eben darum, dass durch gezielte Angebote auch soziale Ungleichheit überwunden werden kann, soll ebenfalls der kulturellen Vielfalt Rechnung tragen und damit dem Anspruch einer umfassenden Inklusion Rechnung tragen.

Die realistische Umsetzung der hier nur grob umrissenen Ansprüche und Ziele erfordert selbstverständlich entsprechende Maßnahmen, die die Stadt als Schulträger zu unterstützen hat. Bündnis 90/Die Grünen fordern:

• Angemessene räumliche Ausstattung, die die verschiedenen pädagogischen Maßnahmen ermöglicht (z.B. beinhaltet das Konzept der Gesamtschule die Notwendigkeit, zur Unterstützung der Teamarbeit Räume zur Verfügung zu haben, die kollegiale Besprechung und Beratung ermöglichen; Barrierefreiheit garantiert u.a. die Inklusion);
• Ausreichende Versorgung mit Lehrer_innen und Sozialpädagog_innen, damit eine qualifizierte Betreuung der Schüler_innen in allen Anforderungsbereichen gewährleistet werden kann; dazu gehört auch der professionelle Einsatz von Lehrer_innen im OGS-Bereich;
• Unterstützung der Arbeit der Gesamtschule im Sinne einer kooperativen Vernetzung mit anderen Bildungsinstitutionen und möglichen Lernpartnerschaften innerhalb des Einzugbereiches;
• Bereitstellung eines ausreichenden Angebots von Sportstätten;
• Weitere Förderung der Schulsozialarbeit.